ANDREAS VIESTAD: Ein Abendessen in Rom. Dt. von Ulrich Sonnenberg, der auch moderiert. Transit Verlag
»Ein Abendessen in Rom« ist ein ganz besonderes, sehr inspirierendes Buch übers Kochen und Essen. Ausgehend von der traditionellen Speisekarte in seinem Lieblingslokal »La Carbonara« am Campo de`Fiori, schreibt Andreas Viestad über das Brot, über den Getreideanbau; über das daraus entstehende römische Weltreich, über das Salz in den verschiedensten Regionen der Welt, über neue Handelswege und alte Kriege in Europa und der ganzen Welt, über den Wein, das Öl, den Pfeffer und den Zucker – und darüber, wie diese Nahrungsmittel und Gewürze uns verändert und bis heute geprägt haben. Eine originelle, gut recherchierte und abenteuerliche Reise durch die kulinarische Geschichte der Menschheit.
»Ein Teller Pasta kann uns mehr über unsere Geschichte erzählen als das Colosseum oder andere historische Gebäude.« (Andreas Viestad)
LENA LINDGREN: Echo: Ein Essay über Algorithmen und Begehren. Dt. von Andreas Donat, Kommode Verlag. Moderation: Thomas Böhm
In dem Buch Echo – Ein Essay über Algorithmen und Begehren betrachtet die Autorin die heutige Gesellschaft durch die Linse des griechischen Mythos von Echo und Narziss. Die Geschichte: Die Bergnymphe Echo redet ununterbrochen. Sie lügt und plappert so viel, dass sie am Ende von Hera bestraft wird. Sie verliert die Fähigkeit, ihre eigenen Sätze zu bilden und kann nur noch wiederholen, was andere sagen. Echos große Liebe ist Narziss, der – nachdem er sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt – stirbt.
Lena Lindgren zeigt in ihrem Essay, dass dieses Märchen uns erkennen lässt, dass wir kollektiv den Bezug zur Realität verlieren, weil wir – genau wie Echo und Narziss – in eigens geschaffenen Räumen (der Echokammer und dem Spiegelsaal) gefangen sind.
Sie geht in ihrem Buch auf Themen wie Identitätspolitik, Kulturkriege, Narzissmus, Sucht und Begehren, Verschwörungstheorien und die brutalen Shitstorms in den sozialen Medien ein, und erklärt, wie alle das Ergebnis eines bestimmten Medienmechanismus sind. Diesen Mechanismus nennt sie »mimetische Algorithmen«. Lena Lindgren ist überzeugt, dass die Radikalisierung, die wir alle erleben, Ausdruck einer fehlgeleiteten Spiritualität ist. Wir sind getrieben von einem Bedürfnis nach »etwas Größerem«, dem Streben nach Liebe und einem Gefühl der Zugehörigkeit. In einem persönlichen und poetischen Stil hat die Autorin eine »Theorie« darüber aufgestellt, warum die Welt einen Umbruch erlebt, und warum wir diesen nicht unbeschadet oder unberührt überstehen.
CECILIE ENGER: Aufs Meer hinaus. Dt. von Gabriele Haefs, die auch moderiert. Penguin Verlag
Ein eindrücklich erzählter Roman über zwei norwegische Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren ganz eigenen Weg gingen – als erste weibliche Reederinnen
Seit sie denken kann, hat Bertha davon geträumt, ihre streng puritanisch geprägte Heimat im Süden Norwegens hinter sich zu lassen; ein anderes Leben zu führen als das, was von ihr erwartet wird. In der rauen Bergarbeiterstadt Karmøy ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Aufbruch an jeder Straßenecke spürbar – und hier trifft Bertha auch Hanna wieder. Hanna, die so anders ist als andere Frauen und die am liebsten Männerkleidung trägt. Gemeinsam mit Hanna scheint Bertha alles möglich, der Wunsch nach Freiheit und die Sehnsucht nach der Weite des Meeres eint sie, und so machen sie schließlich als die ersten Reederinnen Europas von sich reden. Doch ihre Liebe halten die beiden Frauen zeit ihres Lebens vor der Außenwelt verborgen.
In ihrem ebenso bewegenden wie schmerzhaft schönen Roman erzählt Cecilie Enger von zwei Menschen, die keine Kompromisse machten für ihr Glück – und von den langfristigen und dramatischen Auswirkungen ihrer Lebensentscheidungen.
21
// Do // 19 Uhr // NEUE LITERATUR AUS NORWEGEN
mit Andreas Viestad, Lena Lindgren und Cecilie Enger
Eintritt frei - 0 EUR
22
// Fr // 19 Uhr //
RONYA OTHMANN: VIERUNDSIEBZIG
Eine literarische Spurensuche über den Genozid an den Jesiden.
Nach ihrem herausragenden Debüt Die Sommer legt Ronya Othmann den zweiten Roman vor: ein ergreifendes Zeitzeugnis von internationaler Relevanz.
«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt sie den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der ezîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein ezîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft ein Textgewebe von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.
Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für Die Sommer, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband die verbrechen (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises sowie den Horst Bingel-Preis 2022. Ein Auszug aus Vierundsiebzig, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet. Ronya Othmann lebt in Berlin.
Der Eintritt ist frei.
Nach ihrem herausragenden Debüt Die Sommer legt Ronya Othmann den zweiten Roman vor: ein ergreifendes Zeitzeugnis von internationaler Relevanz.
«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt sie den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der ezîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein ezîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft ein Textgewebe von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.
Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für Die Sommer, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband die verbrechen (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises sowie den Horst Bingel-Preis 2022. Ein Auszug aus Vierundsiebzig, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet. Ronya Othmann lebt in Berlin.
Der Eintritt ist frei.
23
// Sa // 20 Uhr // BALKANNACHT - Literatur & Musik im UT Connewitz
Mit: Alexandru Bulucz, Rene Karabash, Nataša Kramberger, Barbi Marković, Bojan Savić Ostojić
Eintritt frei/ 0 EUR
Moderation: Amir Kamber und Vivian Perkovic
Musik: Sara Renar
Was wäre das Leipziger Buchmesse TRADUKI-Programm ohne unsere berühmt-berüchtigte Balkannacht? Auch dieses Jahr haben wir für jeden etwas dabei: Ihr wollt Natur pur? Wir haben die Autorin und Landwirtin Nataša Kramberger mit ihrem Romanessay „Mauerpfeffer“ (Ü: Liza Linde, Verbrecher) auf der Bühne. Wenn euch egal ist, wo der Pfeffer da wächst, könnt ihr mit Bojan Savić Ostojić in „Nichts gehört niemandem“ (Ü: Mascha Dabić, eta) über die Belgrader Flohmärke bummeln und neue (alte) Literatur entdecken. An der Seite von Rene Karabash enthüllen wir die Geschichten der albanischen Schwurjungrauen: Frauen, die als Männer leben, und in Barbi Markovićs „Minihorror“ (Residenz) folgen wir Mini und Miki, die an ihrer nullachtfünfzig Existenz zerbrechen, obwohl sie ja eigentlich alles richtig machen. Oder etwa doch nicht? Poetisch und gar nicht hölzern gibt sich Alexandru Bulucz, der seinen Gedichtband „Stundenholz“ (Schöffling & Co.) präsentieren wird. Auch für Musik ist gesorgt: die kroatische Musikerin Sara Renar ist dieses Jahr mit von der Partie. Wir sehen uns im UT Connewitz!
Der Eintritt ist frei!
Mitveranstalter: Ministerium für Kultur Rumäniens, Ministerium für Kultur der Republik Bulgarien, Residenz Verlag
Musik: Sara Renar
Was wäre das Leipziger Buchmesse TRADUKI-Programm ohne unsere berühmt-berüchtigte Balkannacht? Auch dieses Jahr haben wir für jeden etwas dabei: Ihr wollt Natur pur? Wir haben die Autorin und Landwirtin Nataša Kramberger mit ihrem Romanessay „Mauerpfeffer“ (Ü: Liza Linde, Verbrecher) auf der Bühne. Wenn euch egal ist, wo der Pfeffer da wächst, könnt ihr mit Bojan Savić Ostojić in „Nichts gehört niemandem“ (Ü: Mascha Dabić, eta) über die Belgrader Flohmärke bummeln und neue (alte) Literatur entdecken. An der Seite von Rene Karabash enthüllen wir die Geschichten der albanischen Schwurjungrauen: Frauen, die als Männer leben, und in Barbi Markovićs „Minihorror“ (Residenz) folgen wir Mini und Miki, die an ihrer nullachtfünfzig Existenz zerbrechen, obwohl sie ja eigentlich alles richtig machen. Oder etwa doch nicht? Poetisch und gar nicht hölzern gibt sich Alexandru Bulucz, der seinen Gedichtband „Stundenholz“ (Schöffling & Co.) präsentieren wird. Auch für Musik ist gesorgt: die kroatische Musikerin Sara Renar ist dieses Jahr mit von der Partie. Wir sehen uns im UT Connewitz!
Der Eintritt ist frei!
Mitveranstalter: Ministerium für Kultur Rumäniens, Ministerium für Kultur der Republik Bulgarien, Residenz Verlag
24
// So // 20:30 Uhr // Lange Nacht der Lesebühnen:
mit SANDRA DA VINA, MAIK MARTSCHINKOWSKY, LUCA SWIETER und FRANZISKA WILHELM
19 EUR / 14 EUR ermäßigt
» https://www.franziska-wilhelm.de
» https://luca-swieter.de
» https://www.tixforgigs.com/Event/53086
Zweifelsohne eine der legendärsten Veranstaltungen zur Leipziger Buchmesse: Zum Messe-Ausklang treffen sich traditionell am Sonntagabend vier der spannendsten Autor:innen unterschiedlicher Lesebühnen im UT Connewitz und präsentieren ihre besten Texte.
Mit dabei in diesem Jahr sind Sandra Da Vina, völlig zurecht bekannt aus verschiedenen TV-Shows wie Ladies Night, Nightwash, NDR Comedy Contest, etc., Luca Swieter, eine der gefragtesten Slam Poetinnen im deutschsprachigen Raum und sehr, sehr lustig, Maik Martschinkowsky, bissig-relevanter Satiriker von der Lesebühne in Berlin (u.a. mit Marc-Uwe Kling) und die wundervolle Franziska Wilhelm von der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz. Ein Line-up, dass hochunterhaltsame Bühnenliteratur garantiert.
Ein einzigartiges Zusammentreffen und ein unverpassbares Erlebnis für alle Freund:innen guter Bühnentexte.
T I C K E T S: bekommt Ihr online via tixforgigs.com!
Mit dabei in diesem Jahr sind Sandra Da Vina, völlig zurecht bekannt aus verschiedenen TV-Shows wie Ladies Night, Nightwash, NDR Comedy Contest, etc., Luca Swieter, eine der gefragtesten Slam Poetinnen im deutschsprachigen Raum und sehr, sehr lustig, Maik Martschinkowsky, bissig-relevanter Satiriker von der Lesebühne in Berlin (u.a. mit Marc-Uwe Kling) und die wundervolle Franziska Wilhelm von der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz. Ein Line-up, dass hochunterhaltsame Bühnenliteratur garantiert.
Ein einzigartiges Zusammentreffen und ein unverpassbares Erlebnis für alle Freund:innen guter Bühnentexte.
T I C K E T S: bekommt Ihr online via tixforgigs.com!